Fortbildungen Psychomotorik für Kindertageseinrichtungen und Arbeitskreis Psychomotorik

(BEP -zertzifiziert):

 

1. Psychomotorische Entwicklungs-, Gesundheits- und Bildungsförderung in Kindertageseinrichtungen "Starke Kinder" 

Grundlagenmodul (BEP-Zertifikationnummer: Ver_Beweg_Psychomot_eV-FK 622-2264 Referentin Jutta Müller

                                                                               Ver_Beweg_Psychomot_eV-FK 622-2263 Referent Michael Müller-Schwarz

 

Kindheit ist eine bewegte Zeit; in keiner anderen Lebensstufe spielt Bewegung so eine große Rolle wie in der Kindheit. Es ist eine Zeit eines ungeheuren Betätigungs- und Bewegungs­drangs, unaufhörlicher Entdeckungen und ständigen Erprobens und Experimentierens. Über Bewegung, Eigenaktivität und Selbsttätigkeit entdecken die Kinder sich und die Welt. Die Sinne dienen zum Sammeln neuer Erkenntnisse und konkreten, primären Erfahrungen. Die Einheit von Bewegung und Wahrnehmung, in Form eines Entwicklungsmotors, ist geeignet, die körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern zu fördern.

Alle Kinder sind einzigartig. Jedes Kind besitzt entsprechend seines jeweiligen Entwicklungstandes und sozialer Herkunft individuelle Fähigkeiten und Ressourcen, über die die Psychomotorik sinnvolle Entwicklungs- und Bildungsprozesse initiieren möchte.

Das Streben des Kindes nach neuen Erfahrungen und Erkenntnissen wird durch die stetige Suche nach Zielen und Sinngebung charakterisiert. Zahlreiche Entwicklungs-aufgaben geben den Bewegungen / Handlungen des Kindes eine Bedeutung, weshalb die psychomotorische Praxis die Entwicklungs- und Bewegungsthemen der Kinder in den Vordergrund stellt.

Den Kindern die Möglichkeit zu geben sich mit diesen Entwicklungs- / Bewegungsthemen auseinander zu setzen, heißt aber auch die Interessen und Bedürfnissen der Kinder zu berücksichtigen. Die psychomotorische Praxis gestaltet sich daher prozesshaft mit und an den Kindern. Die Partizipation der Kinder an ihren individuellen Entwicklungs- und Bildungsprozessen wird so möglich gemacht.

Aufgrund der sozialen Einbettung des Kindes in die soziale Umwelt und entsprechender Handlungsfelder, steht das Kind im stetigen Austausch und Dialog, seine Entwicklung und Bildung wird ko-konstruiert. Das kindliche Spiel(en) besitzt dabei eine elementare Bedeutung.

In der „Fortbildungsreihe“ sollen Erzieher/innen befähigt werden, prozesshaft und nachhaltig kindliche Basiskompetenzen in dem beschriebenen psychomotorischen Kontext zu entwickeln.

Grundlagenmodul (3-tägig – 24 LE/  max. 20 Personen)

 

1.Tag (8 LE)

 

Die Rolle / Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung, Gesundheit und Bildung von Kindern

 

Ziele:

Die Erzieher/innen sollen befähigt werden

  • sich kritisch mit der eigenen Einstellung zu und der eigenen Rolle im bewegungs-orientierten Entwicklungs- und Bildungsprozess auseinander zu setzen
  • die Bedeutung von Bewegung für Entwicklungs-, Bildungsprozessen und die Gesundheit von Kindern zu erkennen
  • im Rahmen einer Analyse im Team notwendige inhaltliche, organisatorische oder strukturelle Veränderungen in der Kindertageseinrichtung zu identifizieren

 

Inhalte:

  • Bewegter Einstieg
  • Eigene Bewegungsbiographie / Einstellung zum Thema Bewegung
  • Bedeutung von Bewegung für die (früh-)kindliche Entwicklung,
  • Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit
  • Bedeutung von Bewegung für die Bildung
  • Das kindliche Spiel u. seine Bedeutung
  • Analyse, Entwicklung von Aufträgen und Fragestellungen

 

2.Tag (8 LE)

 

„Psychomotorik - Mit allen Sinnen erleben und begreifen“ – die Einheit von Bewegung und Wahrnehmung in den kindlichen Entwicklungs- und Bildungsprozessen

 

Ziele:

Die Erzieher/innen sollen befähigt werden, bei Kindern

  • Individuums bezogene Kompetenzen und Ressourcen zu fördern,
  • Kompetenzen zum verantwortungsvollen Handeln im sozialen Kontext vermitteln zu können;
  • lernmethodische Kompetenzen zu entwickeln

Inhalte:

  • Die Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegung
  • Psychomotorische Bewegungsangebote zur Vermittlung von Körpererfahrungen
  • Psychomotorische Bewegungsangebote zur Vermittlung von Materialerfahrungen
  • Psychomotorische Bewegungsangebote zur Vermittlung von Sozialerfahrung
  • Der didaktisch-methodische Ansatz der Psychomotorik
  • Arbeitsauftrag zum 3.Tag: Sich in der Gestaltung von psychomotorischen Angeboten (dialogischen, ko-konstruktiven Prozessen) erproben

 

 3. Tag (8 LE)

Psychomotorik in der Anwendung - Die Begleitung von psychomotorischen Prozessen im Kita-Alltag

 

Ziele:

Die Erzieher/innen sollen befähigt werden

 

  • Entwicklungsprozesse ressourcenorientiert beobachten zu können
  • psychomotorische Entwicklungsbegleitung im Dialog, ko-konstruktiv umsetzen zu können
  • psychomotorische Arbeit unter Berücksichtigung einrichtungs­spezifischer Bedingungen umsetzen zu können und im Rahmen eines Bewegungskonzeptes zu entwickeln
  • sich mit der eigenen psychomotorischen Arbeitsweise und Rolle kritisch auseinander setzen zu können

 

 

Inhalte:

  • Präsentation/gemeinsame Reflexion des Arbeitsauftrages: „Sich in der Gestaltung von psychomotorischen Angeboten (dialogischen, ko-konstruktiven Prozessen) erproben“
  • Ressourcenorientierte Beobachtungsmöglichkeiten
  • Psychomotorische Begleitung und Bewertung
  • Analyse der Ist-Situation in der Gestaltung von Bewegungssituationen in der Kita /

Entwicklung erster Visionen einer psychomotorischen Bewegungspraxis

  • Entwicklung, Organisation und Umsetzung eines Bewegungskonzeptes

  

Arbeitskreis Psychomotorik (4 Termine im Jahr)

 

Prozessbegleitend zur alltäglichen psychomotorischen Praxis in Tageseinrichtungen

soll in dem „Arbeitskreis Psychomotorik“ die konkrete psychomotorische Arbeit der fortgebildeten Erzieher/innen reflektiert, hinterfragt und weiterentwickelt werden.

 

  • Angebote von weiterführende Sachthemen für fortgebildete Erzieher/innen in Tageseinrichtungen mit Themen der Psychomotorik / Bewegungsförderung;

 

  • Reflexion der alltäglichen Arbeit in den Kindereinrichtungen im Themenbereich Psychomotorik / Bewegungsförderung;

 

  • Dokumentation und Darstellung der alltäglichen / projektorientierten Arbeit im Themenbereich Psychomotorik / Bewegungsförderung.

 

 Bezüge zum BEP:

 

  • Bewegung, Entspannung und Gesundheit (Modul 9 Starke Kinder)
  • Individuums bezogene Kompetenzen und Ressourcen fördern,
  • Kompetenzen zum verantwortungsvollen Handeln im sozialen Kontext vermitteln
  • lernmethodische Kompetenzen entwickeln
  • Gestaltung von Lern- und Erfahrungsgelegenheiten entsprechend der individuellen

Lernvoraussetzungen, der Persönlichkeit und des Entwicklungsstandes des Kindes

  • Ressourcenorientierte Entwicklungs- und Bildungsförderung
  • Unterstützung von Selbsttätigkeit und Vermittlung von Selbstwirksamkeit
  • Entwicklungsbegleitung im Dialog / Ko-Konstruktion
  • Orientierung am Kind / Partizipation
  • Prozessorientierung zur Sicherung der Konsistenz des Bildungsverlaufs und der

Bildungsorganisation

  

Evaluation und prozessbegleitende Reflexion:

 

Durch die regelmäßige Evaluation der Fortbildungsreihe (mündlich, schriftliche Erhebungen – Auswertung im Fortbildungsteam) werden die Arbeits- und Vermittlungsmethoden hinsichtlich der erfolgreichen Vermittlung der Inhalte bzw. der Befähigung der Erzieher*innen überprüft.

Prozessbegleitend zur alltäglichen psychomotorischen Praxis in Tageseinrichtungen

soll in dem „Arbeitskreis Psychomotorik“ die konkrete psychomotorische Arbeit der fortgebildeten Erzieher/innen reflektiert, hinterfragt und nachhaltig weiterentwickelt werden.

Die regelmäßige Evaluation der Fortbildungsreihe und der prozessbegleitenden

Arbeitskreis Psychomotorik soll die Konsistenz des Bildungsverlaufs und der

Bildungsorganisation sichern.

 

 

Psychomotorische Entwicklungs-, Gesundheits- und Bildungsförderung in Kindertageseinrichtungen

Aufbaumodule (BEP-Zertifizierungsnummern und genaue Ziele/Inhalte auf Anfrage)

 

jeweils 1-tägig (8 LE) - können thematisch zu einer 3-tägigen Veranstaltung kombiniert werden

 

1. Psychomotorik in der Anwendung - Die praktische Umsetzung von psychomotorischen Bewegungsangeboten im Kita-Alltag

2. Entwicklung senso-motorisch, körperlicher Kompetenzen im Rahmen der Unfall- und Gesundheitsprävention

3. Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Veränderungen und Belastungen (Resilienz)

4. Raum und Bewegung

5. Bewegte Kinder, schlaue Kinder - Bewegtes Lernen im Vorschulalter

6. Psychomotorische Praxisangebote zur Unterstützung einer inklusiven Bewegungsförderung

7. „Ich und die Anderen“ – Förderung von Selbstkonzept und Sozialkompetenz in der Psychomotorik